Bleiben sie leer?

Blogbeitrag: Bleiben Konferenzstühlte künftig leer? - Peters Communications

Wirtschaftspressekonferenz. Drei Jahre lang bietet der Konzern das jährliche Treffen auf einer Konferenzplattform online an, denn für persönliche Begegnungen gibt es unter Pandemiebedingungen keinen Spielraum. Nach dem Wegfall aller Restriktionen ist nun aber wieder die langjährig geübte Praxis angesagt: Konferenzraum, Catering, Technik, Reisen in die Metropole … Aber, Moment mal. Online war doch ganz OK: 40 statt 15 Teilnehmer. Zeit- und Kostenaufwand viel geringer als in Präsenz. Fazit: Wir bleiben dabei. Digital ist Zukunft.

So oder so ähnlich verlaufen Überlegungen und Gespräche in den PR-Abteilungen vieler Unternehmen und Verbände. Fachgespräche, Konferenzen, Seminare – was für Veranstalter in der Vergangenheit mit viel Arbeit und dem kaum beherrschbaren No-Show-Risiko verbunden war, ist online schneller und günstiger organisiert und für alle Beteiligten bequemer. Entsprechend hoch ist die Akzeptanz bei den Machern und den Teilnehmern. Bleiben die Konferenzstühle in Zukunft also leer?

Nein. Die MICE-Branche (Meetings, Incentives, Conventions, Exhibitions) meldet wieder eine wachsende Nachfrage nach Live-Kommunikation. Nur noch 20 Prozent der Verantwortlichen in den Unternehmen erwarten ein weiteres Wachstum rein digitaler Veranstaltungen, über die Hälfte sehen den Höhepunkt überschritten oder deutlich rückläufig. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Umfrage für den aktuellen „MICE-Report“. Für das Echte gibt es eben keinen Ersatz. Die Erfahrung aus stundenlangen Gesprächen mit briefmarkengroßen Kachelbildern während der Pandemie hat den Wunsch nach persönlichen Begegnungen verstärkt.

Dennoch: Ein Zurück zum Business-as-usual wie vor 2020 wird es nicht geben. Digitale Meetings bleiben häufig erste Wahl – vor allem, wenn Effizienz hohe Priorität hat. Das gilt für viele interne Prozesse, aber auch für externe Informationsangebote. Wenn es aber darum geht, Beziehungen aufzubauen oder zu pflegen oder die (Unternehmens)-Marke erlebbar zu machen, muss es real sein. Erweiterte, hybride Formate können dabei noch einen deutlichen Zusatznutzen bieten.

Und die Wirtschafts-PK? Entscheidend ist am Ende die Frage, wie die Botschaft der Unternehmensführung angekommen ist. Wer die nicht klar definiert und sauber mit überzeugenden Fakten belegt hat, wird weder online noch offline Erfolg haben.

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